Über das Bloggen

Über Selbstfindung, nachhaltiges Schreiben und das I-Wort.

Von der Idee bis hin zu einem fertigen Text mit Sinn, Verstand und Bildern, ist es meistens ein längerer Weg. Nein, die Rede ist nicht etwa von der Masterarbeit, die in den nächsten drei Monaten ihren Weg auf Papier finden muss. Die Rede ist vom Bloggen. Genau das, was ich in letzter Zeit nicht getan habe.

Schreiben ist Silber, Schweigen ist Gold…

…zumindest solange Gedanken und Worte keine Texte ergeben. In den vergangenen Wochen, in denen es ruhig auf hakunamatata.blog war, haben sich den Blog betreffend Aspekte und Fragen ergeben, die ein wenig Nachdenken und Orientieren meinerseits erforderten. Was interessiert mich wirklich? Welche Ziele verfolge ich? Welche Ansichten vertrete ich? Welche Themen, Menschen und Organisationen würde ich gerne unterstützen? Und am Ende die entscheidende Frage: Möchte ich auch darüber schreiben?

Selbstfindung ist hier definitiv das Stichwort. Und auch ein wenig das Streben danach die Leidenschaft für das Schreiben mit etwas sinnvollem zu verbinden. Dass sich über Sinn und Unsinn streiten lässt ist dabei kein Geheimnis.

Auch Selbstdarstellung ist ein Thema, mit dem ich mich in der vergangenen Zeit beschäftigt habe. Wenn ich Beiträge verfasse, werde ich manchmal das Gefühl nicht los, nur über mich zu schreiben. Setze ich mir nicht selber, mit Textereien über das Leben, die Krone der Weisheit auf? Wie viel Meinung, Augenzwinkern und Ironie verträgt das Internet? Sind Tipps und Ratschläge auf einmal hilfreicher, nur weil sie aus meiner Feder stammen? Und ist am Ende jeder Beitrag nicht nur eine weitere Therapiesitzung in eigener Sache?

Oh schon wieder ein Bild von mir. Vielleicht klingt das merkwürdig. Solche Gedanken gehören für mich aber zum Bloggen dazu. Gänzlich vermeiden lässt sich der Hauch meiner eigenen Note wohl nicht, denn in jeder geschriebenen Zeile steckt auch immer ein wenig vom Verfasser. Einige der Vorstellungen und Ideen, die ich in den nächsten Monaten umsetzen möchte, drehen sich zum Glück aber nicht um meine Wenigkeit.

Mir ist wichtig und das ist auch die Intention, mit der ich Schreiben möchte, dass ihr am Ende eine Beitrages mehr  mitnehmen könnt als nur eine neue Handtasche… Apropos Handtasche…

Das I-Wort

Ich bin genervt. Genervt und müde. Dabei möchte ich es eigentlich gar nicht sein. Möchte niemanden Arbeit schlecht schreiben, niemanden seinen unerbittlichen Fleiß absprechen und auch nicht dessen verdiente Erfolge schmälern. Und doch: das Gefühl in eine entkräftende Spirale der Selbstdarstellung, des Konsums und der Dauerwerbung gezogen zu werden, jedes Mal, wenn ich die App mit dem bunten Kamera-Symbol auf meinem Handy öffne, bleibt.

Den einflussreichsten Is auf Instagram folge ich schon lange nicht mehr. Instagram-Storys in denen Produkte beworben werden, verfolge ich nur noch mit schwindendem Interesse. Die schönsten Bilder verlieren für mich ihren Reiz, wenn bei aller (ja definitiv vorhandenen) Ästhetik und Qualität am Ende doch nur die gesponserte Uhr beworben wird. Die Zahl der gesichteten Dauer-Reiser, It-Hunde und top gestylten (wunderschönen!) Schwangeren und Mütter in meinem „Entdecke-Feed“, befindet sich bereits im unendlichen. Das macht schläfrig.

Und ich frage mich, ob nicht eigentlich die Is diejenigen sind, die unter dem größten Einfluss stehen.

Und jetzt das berühmte ABER…

Dass nicht alles schlecht ist weiß ich selber. Mehr noch, bin ich der Meinung, dass  wir durch soziale Plattformen wie Instagram voneinander profitieren uns gegenseitig inspirieren, unterstützen, stärken und manchmal sogar auf eine nachhaltige Art und Weise beeinflussen können. Daher rezipiere ich (dosiert), auch weiterhin. Nur aktiv die Kreise der Spirale weiterschreiben, das möchte ich nicht.

Und was nun?

Manchmal ist es eben hilfreicher erst zu wissen, was man NICHT möchte. Das vertreibt den Nebel der Unsicherheit und gibt freie Sicht auf das Gewollte. Natürlich und das ist selbstredend, bewege auch ich mich in meinem Alltag ständig irgendwo zwischen Konsum und den wirklich wichtigen Dingen des Lebens. Das ich auf diesem Blog lieber an letzteres anknüpfe, wisst ihr jetzt.

Ohne Blogbeiträge, keine Antworten!

Und auch wenn ich in der vergangenen Zeit mehr zu mir, dem Schreiben und meinem Blog gefunden habe, werden sich, sobald es an das Tippen von Texten geht, immer wieder neue Herausforderungen und Fragen ergeben.  Die Antworten kommen mit der Zeit und den veröffentlichten Beiträgen. Da bin ich mir sicher.

Bleibt noch zu sagen…

Hakuna Matata ist ganz bewusst ein Lifestyle-Blog für die Seele. Ich möchte offen gegenüber allen Themen, aber bedächtig bei der Auswahl sein. Ich möchte, dass mein Blog ein digitaler Raum des nachhaltigen Schreibens ist. Schreiben das bleibt. Das weiß ich jetzt.

PS: Verratet mir gerne eure Meinung und eure Gedanken zu diesem Beitrag. Ich freue mich über jeden Kommentar und jede E-Mail an tatjana@hakunamatata.blog.

3 Kommentare zu „Über das Bloggen

  1. Sehr interessanter Artikel, mit dem Problem beschäftige ich mich derzeit auch wenn es um meinen Travel-Blog geht. Ich nehme mir vor mal wieder einen Post zu schreiben aber gebe nach den ersten Sätzen auf weil es mich stört, dass alles so Ich-Bezogen ist. Natürlich ist das teilweise der Sinn von diesem Blog aber ich möchte auch gerne lieber über Sachen schreiben, bei denen die Leser etwas von mitnehmen können außer „cool, wo sie grade ist“. Schön, wie du es in worte gefasst hast, ich werde mir darüber auch nochmal Gedanken machen müssen.

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    1. Vielen Dank für dein Feedback meine Liebe :). Ich kann deine Gedanken total nachvollziehen, deshalb ja auch dieser Beitrag. Beim Lesen anderer Beiträge habe ich dieses Gefühl des Ich-bezogenen Schreibens nicht so wie beim verfassen eigener. Es ist wohl auch nochmal eine Frage der unterschiedlichen Perspektiven, die man als Leser oder/und Verfasser hat. Mir hat es auf jeden Fall geholfen mal ein wenig über das Thema nachzudenken und freue mich, dass mein Beitrag bei dir Zuspruch findet.

      PS: Die Bilder auf eurem Blog sind einfach wunderschön! Und ich freue mich über eure Abenteuer zu lesen.

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